Geboren wurde ich 1983 in Freiburg. In meiner Kindheit galt mein Interesse Tieren im Allgemeinen. Das Größte für mich war, wenn ich in den Ferien auf den Bauernhof, in dem Dorf meiner Oma durfte. Ich verbrachte meine gesamten Ferien dort. Jahre lang. Ich ritt dort, half Kühe misten, Schafe umstellen, wir suchten die Katzenbabys im Stroh und gaben den Lämmchen die Flasche. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ich meinen ersten eigenen Hund bekam.
Als ich 15 Jahre alt war, zog mein Labrador Rüde bei mir ein. Natürlich sollte mein Hund ein schönes Leben bei mir haben. Er sollte sich frei fühlen, sollte mich als seinen besten Freund sehen. Ich wollte ihm ein so schönes Leben bieten, dass es sein freier Wille war, bei mir zu bleiben. Ohne Leine, ohne Leckerlie, einfach nur meinetwegen. Und in meinem Verständnis ging das am besten, wenn ich ihn als Hund, im Sinne eines Hundes, bei mir aufnahm. Ich behandelte ihn also von Anfang an, wie ihn ein anderer Hund auch behandelt hätte. Die ersten Tage schlief ich mit ihm auf dem Boden, ich zeigte ihm sein neues Zuhause. Die Spaziergänge waren richtige Abenteuer, für uns beide. Wir gingen zusammen in Bächen baden, rannten durch den Wald.
Durch unseren Hundeschuhl-Lehrer Michael Kaswig, der Eberhard Trumler und Konrad Lorenz als Leitbild hatte, kamen wir zur Suchhundestaffel. Dort waren wir einige Jahre zusammen. Und mein Wunsch erfüllte sich. Mein Hund war mein Hund, mit Leib und Seele. Wir hätten alles für einander getan, er folgte mir auf Schritt und Tritt, ohne Leine, ohne Leckerli. Einfach, weil er es so wollte. Und wir waren 14 Jahre die besten Freunde.
Dann nahm unser Basenji Mädchen bei uns Einzug. Und es war nichts mehr wie vorher. Basenjis leben erst seit 1937 in Europa, sie sind nicht so domestiziert wie unsere anderen Haushunde. Deshalb wollen sie ganz genau wissen, ob man denn auch weiß, wie sich Hunde so untereinander verhalten. Man muss einiges Vorweisen, um in ihren Augen auch dazu gehören zu dürfen. Das zeigte mir mein Mädchen ziemlich schnell und eindeutig.
Am Anfang tat ich mir so schwer damit, dass ich mir Hilfe suchte. Ich ging nochmal in die Lehre und lernte viel über mich selbst, über Führungsqualität, soziale Kompetenz, Gelassenheit, Zufriedenheit, Leben in einer Gruppe, Verantwortung, Vertrauen und Respekt, Beziehung, Konsequenz, Zuneigung – so viel über „wer bin ich“ und „wer ist mein Gegenüber“.
Bald war klar, dass ich das gelernte auch weitergeben möchte.
Und so stehe ich heute hier und möchte lehren was mich nun schon seit so langer Zeit fasziniert und mich seit meinem 15 Lebensjahr intensiv Beschäftigt.